ESG - Nachhaltigkeit in der Kommunalfinanzierung
Nachhaltigkeit ist bei Gemeinden längst angelangt und für die Erreichung von diversen Klimazielen absolut notwendig. Es gibt aus unserer Erfahrung fast keine kommunalen Investitionsprojekte, die nicht von Nachhaltigkeitsgedanken geprägt sind.
Nun geht es jedoch um eine mögliche kommunale Nachhaltigkeitsstrategie, die sich letztendlich auch auf die Finanzierungskosten von Gemeinden niederschlagen kann. Eine Strategie stellt einen Plan dar, um definierte Ziele zu erreichen. Dafür ist es notwendig, in den Gemeinden einen diesbezüglichen Strategieprozess zu etablieren.
Banken haben ihre Hausaufgaben teilweise schon gemacht und unterliegen wie auch andere Unternehmen gewissen Berichtspflichten.[1] Diese gelten nicht für Gemeinden. Jedoch werden zukünftig zumindest kommunale Unternehmen einzubeziehen sein. Zusätzlich bieten Banken mittlerweile unterschiedliche „Green – Finance“ Produkte an, die vom grünen Kredit bis zur grünen Einlage reichen.
In der Regel setzen Kommunen voraus, dass sie zu jeder Zeit über eine hervorragende Bonität verfügen und attraktive Finanzierungskonditionen erhalten. Selten stellen sich Gemeinden die Frage, wie sie ihre Bonität verbessern können, um in den Genuss von noch attraktiveren Konditionen zu kommen. Dies kann gerade in Zeiten steigender Zinsen interessant sein. Eine Möglichkeit dazu bietet die Nachhaltigkeit. Nachhaltige Entwicklung bedeutet eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der gegenwärtig lebenden Menschen entspricht, ohne die Fähigkeiten zukünftiger Generationen und deren Bedürfnisse zu gefährden.[2] Um die Vorteile aus den Finanzprodukten zu identifizieren, müssen auch die Gemeinden bzw. deren Investitionsprojekte die EU-Taxonomie[3] erfüllen.
Bei Nachhaltigkeit und ESG geht es nicht nur um ökologische und ökonomische sondern auch um soziale Themen; das "E" steht für Environmental (Umwelt), "S" für Social (Gesellschaftliches) und "G" für Governance (verantwortungsvolle Unternehmensführung). Unter Berücksichtigung aller Stakeholder ist es sinnvoll, für eine Standardisierung zu sorgen. Dazu erscheinen Fragebögen ein sinnvolles Instrument zu sein.
Bei Unternehmen gibt es bereits ESG-Fragebögen. Dazu hat die Oesterreichische Kontrollbank AG (OeKB) in Zusammenarbeit mit Kreditinstituten ESG-Fragebögen für Unternehmen bzw. einen OeKB ESG Data Hub entwickelt. In diesem Bereich zeichnen sich auch erste "ESG-Vorteile" bei Finanzierungen ab. Im kommunalen Bereich wird das noch auf sich warten lassen. Wir erwarten jedoch zukünftig auch ESG-Fragebögen bzw. Fragestellungen für Städte und Gemeinden.
Dabei spielen auch Daten eine große Rolle. Diese sollten sowohl auf Mikro- als auch auf Makroebene erfasst, validiert bzw. evaluiert werden. Als Ergebnis könnte auch für die Öffentliche Hand ein ESG-Scoring erstellt werden. International gibt es dazu schon Beispiele, z.B. in der Schweiz.
Als FRC beschäftigen wir uns mit dem Schwerpunkt Kommunalfinanzierungen und arbeiten im Bereich ESG und Nachhaltigkeit auch mit externen Spezialisten mit starkem, kommunalem Verständnis zusammen. Selbstverständlich bieten wir mit unseren Modulen „Portfolio-Management“ und „Ausschreibungsservice“ unsere bekannten Leistungen an. Dazu gehören im derzeitigen Zinsumfeld auch Zinssimulationsrechnungen für das gesamte Kreditportfolio im Hinblick auf die Erstellung von Budget und Mittelfristplanung.
Kommen Sie auf uns zu und diskutieren Sie diese Themen mit uns. Eine nachhaltige Zukunft ist auch uns wichtig.