Wie sichere ich meine FX-Risiken ab?

Heinz Hofstaetter
2. Juni 2017
Der Weg ist das Ziel...

Aufsetzung von Prozessen

Im Rahmen ihrer Geschäftsaktivitäten ergeben sich für Unternehmen regelmäßig auch Zahlungsströme in Fremdwährung. Für eine Bewirtschaftung dieser sollten vordefinierte Regeln und Prozesse aufgestellt werden. Dafür ist es notwendig, die Abläufe im Unternehmen zu analysieren. So sollten Zahlungsströme z.B. zusammengefasst (Pooling) und zentral abgesichert bzw. verwaltet werden. Bei Konzernen mit Hauptsitz in Österreich, welche über Tochtergesellschaften in verschiedenen Ländern verfügen und Fremdwährung fakturieren, meinen die Finanzverantwortlichen, kein Fremdwährungsrisiko zu tragen, sofern aus Österreich in EUR an die Töchter fakturiert wird. Dies ist aus unserer Sicht jedoch falsch, da jede Tochtergesellschaft in der jeweiligen Region die Konvertierungstransaktion selbst durchführt und der Ertrag am Hauptsitz des Konzerns davon wesentlich abhängig ist. Ein weiterer Vorteil des Poolings liegt im Volumen. Führt jede Einheit selbst Konvertierungen im Ausmaß von z.B. EUR 1 bis 2 Mio. p.a. durch, dann wird für diese Geschäfte ein eher schlechter Preis erzielt werden. Konvertiert man jedoch konzentriert z.B. EUR 20 Mio. oder mehr, dann erhöht sich auch die Attraktivität bei den Banken, was sich in der Folge in einem besseren Pricing (Kondition) niederschlagen wird. Diese Situation kann durch die Verwendung eines Online-Handelstool noch weiter verbessert werden.

Online-Handelstool

Es gibt derzeit einige solcher Online-Handelstools am Markt, welche über das Internet zugänglich gemacht werden können. Die Freude der Banken damit hält sich jedoch in Grenzen und führt auch zu einer Regelmentierung. Die meisten Anbieter geben Mindestvolumina vor, welche der Kunde pro Jahr über das Online-Handelstool handeln muss. EUR 100 Mio. p.a. sind dabei durchaus eine gängige Hürde (Ausnahmen sind möglich). Der Grund dafür sind nicht nur sehr enge Margen sondern auch Bedienungsfehler, die bei der Ausführung von falschen Trades enormen Schaden angerichtet haben. Der Ansatz der FRC – Finance & Risk GmbH mit einer Multi-Kunden-Plattform schalte diese Eintrittsbarrieren für unser Kunden defacto aus. Gehandelt werden muss in diesem Fall aus den oben angeführten Gründen stets über uns. Grundsätzlich kann man im Rahmen der Fremdwährungsabsicherung zwei Geschäftsarten unterscheiden. Beim Projektgeschäft sollte man bei Erstellung des Angebotes bereits die Devisenterminkurse kalkulieren und diese als Einstandskurs definieren. Aufgrund dieser definierten Kurse können dann die Zahlungsströme geplant und somit auch der Ertrag gesteuert werden. Beim laufenden Geschäft ist dies schwieriger, da hier der Umsatz und die einzelnen Zahlungsströme nicht exakt bestimmt werden können. Daher muss hier ein durchschnittlicher oder geplanter Jahresumsatz abgesichert werden. Die Höhe und die Anzahl der jeweiligen Zahlungsströme sollten aus den Vorjahren abgeleitet werden.    
Über Heinz Hofstaetter

Heinz Hofstaetter ist seit 2016 Geschäftsführer der FRC-Finance & Risk Consult GmbH. Als Betriebswirt mit Abschluss an der Wirtschaftsuniversität Wien und als Bankkaufmann begann er seine berufliche Laufbahn bei KPMG in Frankfurt am Main in den Bereichen Industrie, Anlagenbau, Lebensmittel, Banken und Corporate Finance.

Es folgte der Einstieg in das Bank- und Kapitalmarktgeschäft bei der Bank Austria Investmentbank in Wien. Als langjähriger Prokurist und Vorstand der HYPO NOE im Bereich Finanzierung (Public Finance, Real Estate, Project Finance) mit einer Bilanzsumme von ca. 15 Mrd. und als Geschäftsführer von zwei Investmenthäusern in Österreich beschäftigte er sich intensiv mit den Themen Finanzierung und Kapitalmarktanlagen. Er war unter anderem verantwortlich für ein diversifiziertes Portfolio von Assets under Advisory von 6,5 Mrd. EUR in allen Vermögensklassen.

Darüber hinaus hat Herr Hofstaetter bis 2008 eine nachhaltige Verbriefungsplattform für langfristige Vermögenswerte aufgebaut. Das Setup einer Bewertungsplattform von 2009 bis 2015 für komplexe Finanzinstrumente in Frankfurt am Main rundet seine universelle Ausrichtung ab.