ESG - Nachhaltigkeit in der Kommunalfinanzierung

Nachhaltigkeit ist bei Gemeinden längst angelangt und für die Erreichung von diversen Klimazielen absolut notwendig.

Heinz Hofstaetter
7. November 2022

ESG - Nachhaltigkeit in der Kommunalfinanzierung

Nachhaltigkeit ist bei Gemeinden längst angelangt und für die Erreichung von diversen Klimazielen absolut notwendig. Es gibt aus unserer Erfahrung fast keine kommunalen Investitionsprojekte, die nicht von Nachhaltigkeitsgedanken geprägt sind.

Nun geht es jedoch um eine mögliche kommunale Nachhaltigkeitsstrategie, die sich letztendlich auch auf die Finanzierungskosten von Gemeinden niederschlagen kann. Eine Strategie stellt einen Plan dar, um definierte Ziele zu erreichen. Dafür ist es notwendig, in den Gemeinden einen diesbezüglichen Strategieprozess zu etablieren.

Banken haben ihre Hausaufgaben teilweise schon gemacht und unterliegen wie auch andere Unternehmen gewissen Berichtspflichten.[1] Diese gelten nicht für Gemeinden. Jedoch werden zukünftig zumindest kommunale Unternehmen einzubeziehen sein. Zusätzlich bieten Banken mittlerweile unterschiedliche „Green – Finance“ Produkte an, die vom grünen Kredit bis zur grünen Einlage reichen.

 In der Regel setzen Kommunen voraus, dass sie zu jeder Zeit über eine hervorragende Bonität verfügen und attraktive Finanzierungskonditionen erhalten. Selten stellen sich Gemeinden die Frage, wie sie ihre Bonität verbessern können, um in den Genuss von noch attraktiveren Konditionen zu kommen. Dies kann gerade in Zeiten steigender Zinsen interessant sein. Eine Möglichkeit dazu bietet die Nachhaltigkeit. Nachhaltige Entwicklung bedeutet eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der gegenwärtig lebenden Menschen entspricht, ohne die Fähigkeiten zukünftiger Generationen und deren Bedürfnisse zu gefährden.[2] Um die Vorteile aus den Finanzprodukten zu identifizieren, müssen auch die Gemeinden bzw. deren Investitionsprojekte die EU-Taxonomie[3] erfüllen.

Bei Nachhaltigkeit und ESG geht es nicht nur um ökologische und ökonomische sondern auch um soziale Themen; das "E" steht für Environmental (Umwelt), "S" für Social (Gesellschaftliches) und "G" für Governance (verantwortungsvolle Unternehmensführung). Unter Berücksichtigung aller Stakeholder ist es sinnvoll, für eine Standardisierung zu sorgen. Dazu erscheinen Fragebögen ein sinnvolles Instrument zu sein.

Bei Unternehmen gibt es bereits ESG-Fragebögen. Dazu hat die Oesterreichische Kontrollbank AG (OeKB) in Zusammenarbeit mit Kreditinstituten ESG-Fragebögen für Unternehmen bzw. einen OeKB ESG Data Hub entwickelt. In diesem Bereich zeichnen sich auch erste "ESG-Vorteile" bei Finanzierungen ab. Im kommunalen Bereich wird das noch auf sich warten lassen. Wir erwarten jedoch zukünftig auch ESG-Fragebögen bzw. Fragestellungen für Städte und Gemeinden.

Dabei spielen auch Daten eine große Rolle. Diese sollten sowohl auf Mikro- als auch auf Makroebene erfasst, validiert bzw. evaluiert werden. Als Ergebnis könnte auch für die Öffentliche Hand ein ESG-Scoring erstellt werden. International gibt es dazu schon Beispiele, z.B. in der Schweiz.

Als FRC beschäftigen wir uns mit dem Schwerpunkt Kommunalfinanzierungen und arbeiten im Bereich ESG und Nachhaltigkeit auch mit externen Spezialisten mit starkem, kommunalem Verständnis zusammen. Selbstverständlich bieten wir mit unseren Modulen „Portfolio-Management“ und „Ausschreibungsservice“ unsere bekannten Leistungen an. Dazu gehören im derzeitigen Zinsumfeld auch Zinssimulationsrechnungen für das gesamte Kreditportfolio im Hinblick auf die Erstellung von Budget und Mittelfristplanung.

Kommen Sie auf uns zu und diskutieren Sie diese Themen mit uns. Eine nachhaltige Zukunft ist auch uns wichtig.

FRC ist der wesentliche und nachhaltige Dienstleister in Österreich zum Thema kommunale Finanzierungen und verfügt über maßgeschneiderte Angebote und Analysetools. Unser Leistungsspektrum erstreckt sich von der laufenden Betreuung des bestehenden Finanzierungsportfolios (Modul Portfoliomanagement) bis zur Neuausschreibung (Modul Ausschreibungsservice). Ein umfangreiches Berichtswesen rundet unser Service ab. Damit erfüllen unsere Kunden stets Ihre externen Vorgaben hinsichtlich interner Kontrollen und gesetzlicher Regelungen.

Eine maßgeschneiderte Unterstützung („Financial Engineering“) kann die Effizienz bei den Gemeindefinanzen deutlich erhöhen. Umgelegt auf alle Gemeinden in Österreich sprechen wir hier von Einsparungen in der Höhe von einigen hundert Millionen Euro. Durch die Zusammenfassung größerer Volumina bzw. durch unsere hohe Marktdurchdringung entsteht der FRC Pooling-Effekt.

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In regelmäßigen Folgen informieren wir, worauf es bei der Optimierung des Finanzierungsportfolios und bei der Digitalisierung des Gemeinde-haushalts ankommt und wie wir Sie als ausgelagerte Finanzabteilung und Sparring-Partner dabei entscheidend unterstützen. Nebenan finden Sie die jeweils aktuellste Folge zum Reinhören.

Über Heinz Hofstaetter

Heinz Hofstaetter ist seit 2016 Geschäftsführer der FRC-Finance & Risk Consult GmbH. Als Betriebswirt mit Abschluss an der Wirtschaftsuniversität Wien und als Bankkaufmann begann er seine berufliche Laufbahn bei KPMG in Frankfurt am Main in den Bereichen Industrie, Anlagenbau, Lebensmittel, Banken und Corporate Finance.

Es folgte der Einstieg in das Bank- und Kapitalmarktgeschäft bei der Bank Austria Investmentbank in Wien. Als langjähriger Prokurist und Vorstand der HYPO NOE im Bereich Finanzierung (Public Finance, Real Estate, Project Finance) mit einer Bilanzsumme von ca. 15 Mrd. und als Geschäftsführer von zwei Investmenthäusern in Österreich beschäftigte er sich intensiv mit den Themen Finanzierung und Kapitalmarktanlagen. Er war unter anderem verantwortlich für ein diversifiziertes Portfolio von Assets under Advisory von 6,5 Mrd. EUR in allen Vermögensklassen.

Darüber hinaus hat Herr Hofstaetter bis 2008 eine nachhaltige Verbriefungsplattform für langfristige Vermögenswerte aufgebaut. Das Setup einer Bewertungsplattform von 2009 bis 2015 für komplexe Finanzinstrumente in Frankfurt am Main rundet seine universelle Ausrichtung ab.