Attraktive Zinssätze für Ihre Gemeinde, trotz oder gerade wegen CORONA

Heinz Hofstaetter
3. Februar 2021

Nutzen Sie die aktuelle Tiefzinsphase, um Ihre langfristigen Kommunalfinanzierungen mit attraktiven (Fix)Zinssätzen zu versehen. Die EURIBOR Sätze sind bekanntlich seit Jahren im Minus, aktuell mit rd. -0,5 %. Derzeit liegen aber auch (noch) einige langfristigen Referenzzinssätze im Minus.

Was würden Sie sagen, wenn man den aktuellen Aufschlag der variablen Finanzierungen mit langen Restlaufzeiten halbieren und in einen Fixzinssatz wandeln könnte? Damit hätten Sie über die nächsten Jahre eine hohe Zinsersparnis und schalten zusätzlich auch noch das Zinsänderungsrisiko aus.

Welche Vorteile bringt die Ausschaltung des Zinsänderungsrisikos, wo doch die Zinsen lt. namhafter Experten ohnehin in den nächsten Jahren nicht steigen werden? Zusätzlich zur Problematik der Gültigkeit von Langfristprognosen sollten im Rahmen der Entscheidungsfindung folgende Themenstellungen beurteilt werden.

  • Planungssicherheit: Sie erzeugen in Ihrer Gemeinde stabile Planbarkeit und Budgetsicherheit.
  • Rechtliche Aspekte: Der Oberste Gerichtshof (OGH) hat festgestellt, dass die absoluten Zinssätze für Kredite in der Regel nicht unter Null (0) fallen können. Damit gibt es eine Grenze nach unten.
  • Wirtschaftliche Aspekte: Die herrschende Unsicherheit könnte durch die wirksame Bekämpfung von Corona nachhaltig gelichtet werden und zu einem Anstieg der langfristigen Zinssätze führen.

Derzeit sehen wir nicht nur im Bereich der Fixzinssätze attraktive Angebote. Die Gründe dafür, wie z.B. Überliquidität, liegen hauptsächlich auf der Seite der Kreditgeber und bleiben den Kreditnehmern in der Regel verschlossen. Auch hier ist Transparenz wesentlich. Damit können Sie heute in Ihrer Gemeinde die Reserve für morgen schaffen.

Effiziente Kreditausschreibungen und Umschuldungen

Exakte Vorgaben bei den Kreditausschreibungen führen zu attraktiveren Angeboten. Je größer die Unsicherheiten für die Banken bei Angebotsabgabe sind, desto höher fällt der Aufschlag auf den Referenzsatz und somit der absolute Zinssatz aus. Aus diesem Grund bedarf jede Kreditaufnahme, unabhängig ob „online oder offline“ einer sorgfältigen Vorbereitung und exakten Abwicklung. Neben einem attraktiven Zinssatz ist dabei auch die vertragliche Dokumentation entscheidend.

Zusätzlich zu herkömmlichen Kreditausschreibungen nimmt auch die Abwicklung über digitale Kreditplattformen zu. Seit einigen Jahren haben sich Kreditplattformen im Bereich der Kreditvergabe an Privatkunden (B2C) und im Bereich von Unternehmenskunden (B2B) entwickelt. Im Rahmen einer Kreditplattform entsteht ein digitaler Marktplatz und es wird „ein Kreditnehmer online an einen Kreditgeber vermittelt bzw. auch umgekehrt“. Auch in der Kommunalfinanzierung stellen wir eine steigende Nachfrage nach digitalen Kreditaufnahmen fest. Durch die Digitalisierung der Ausschreibungen erwarten wir eine deutliche Effizienzsteigerung bei den operativen Abläufen sowohl auf der Seite der Kreditgeber als auch der Kreditnehmer. Damit sparen die Gemeinden Zeit, Zinsen und Geld.

Personalisierte Digitalisierung

Wichtig für viele Gemeinden ist, dass der Prozess der digitalen Kreditaufnahme auch persönlich begleitet wird und somit eine „personalisierte Digitalisierung“ stattfindet. Gerade in Österreich existieren umfangreiche Unterschiede im Vergleich etwa zu Deutschland und der Schweiz. Neben einem kleineren Markt verfügt die Mehrzahl der kommunalen Finanzierungen in Österreich über eine variable Zinsbindung. Auch Themen wie die zeitliche Gültigkeit der Angebote, individuelle Abläufe hinsichtlich Genehmigungen, unterschiedliche Ausnutzungszeitpunkte, tilgungsfreie Perioden z.B. für die Bauphase, besonders lange Laufzeiten sowie maßgeschneiderte Konditionierungen spielen eine wesentliche Rolle.

Ich bin überzeugt, dass die Öffentliche Hand aktuell einen guten Zeitpunkt für attraktive Zinsbedingungen vorfindet und das sowohl für Neuaufnahmen als auch für bestehende Finanzierungen. Die Abwicklung über den digitalen Weg kann die Effizienz und die Sicherheit für die Städte und Gemeinden deutlich steigern, ohne dass die regionalen Partnerschaften auf der Strecke bleiben.

Eine maßgeschneiderte, personalisierte Unterstützung kann die Effizienz bei den Gemeindefinanzen erhöhen und zu deutlichen Zinseinsparungen führen. Umgelegt auf alle Gemeinden in Österreich sprechen wir hier über einige hundert Millionen Euro.

Über Heinz Hofstaetter

Heinz Hofstaetter ist seit 2016 Geschäftsführer der FRC-Finance & Risk Consult GmbH. Als Betriebswirt mit Abschluss an der Wirtschaftsuniversität Wien und als Bankkaufmann begann er seine berufliche Laufbahn bei KPMG in Frankfurt am Main in den Bereichen Industrie, Anlagenbau, Lebensmittel, Banken und Corporate Finance.

Es folgte der Einstieg in das Bank- und Kapitalmarktgeschäft bei der Bank Austria Investmentbank in Wien. Als langjähriger Prokurist und Vorstand der HYPO NOE im Bereich Finanzierung (Public Finance, Real Estate, Project Finance) mit einer Bilanzsumme von ca. 15 Mrd. und als Geschäftsführer von zwei Investmenthäusern in Österreich beschäftigte er sich intensiv mit den Themen Finanzierung und Kapitalmarktanlagen. Er war unter anderem verantwortlich für ein diversifiziertes Portfolio von Assets under Advisory von 6,5 Mrd. EUR in allen Vermögensklassen.

Darüber hinaus hat Herr Hofstaetter bis 2008 eine nachhaltige Verbriefungsplattform für langfristige Vermögenswerte aufgebaut. Das Setup einer Bewertungsplattform von 2009 bis 2015 für komplexe Finanzinstrumente in Frankfurt am Main rundet seine universelle Ausrichtung ab.